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Überlegungen bevor man sich ein Meerschweinchen anschafft
Gerade Kinder haben oft den Wunsch nach einem Haustier. Sie möchten sich mehr mit der Natur verbinden und wollen deshalb am liebsten im eigenen Zimmer ein Tier halten. Eltern sollten sich im Klaren sein, dass ein Kind alleine auf keinen Fall die volle Verantwortung für ein Meerschwein oder ein anderes Haustier übernehmen kann. Kinder können in die Pflege, das Füttern und die anderen Bedürfnisse des Tieres mit eingebunden werden, alleine können sie diese Verantwortung jedoch nicht tragen. Deshalb ist das Kaufen eines Haustieres nur dann sinnvoll, wenn auch die Eltern Freude am Tier haben. Meerschweinchen eignen sich ideal für Stadtwohnungen. Sie brauchen nicht viel Platz, machen keinen Krach der die Nachbarn stört und dürfen als „Kleintiere“ sogar ohne Erlaubnis des Vermieters gehalten werden. Meerschweinchen sind lebhaft und erfreuen so Kinderherzen, aber auch Erwachsene. Oft wird leider vergessen, dass Meerschweinchen Tiere sind. Sie haben Bedürfnisse und benötigen tägliche Pflege. Deshalb sollte sich jeder, der darüber nachdenkt sich ein Meerschweinchen anzuschaffen genau informieren wie er das Tier richtig hält. Hier einige Punkte im Überblick:
-Meerschweinchen dürfen nie alleine gehalten werden
-Sie brauchen viel Platz
-Es entstehen kosten für Futter, Müll und den Tierarzt
-Ein Meerschweinchen braucht täglich Zeit
-Wer kümmert sich während eines Urlaubs um die Tiere?
Außerdem sind sogenannte „Qualzüchtung“ bei Meerschweinchen inzwischen sehr verbreitet. Dazu gehören ausgefallene Formen wie Nacktmeerschweinchen, Dalmatiner, Albino-Meerschweinchen und Schimmel-Meerschweinchen. Diese besonderen Fellfärbungen gehen oft mit krankhaften Veränderungen oder sogar Missbildungen einher. Meerschweinchen mit extrem langen Haaren sind auch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Durch das lange Haar kann sich das Meerschweinchen nicht mehr selbst pflegen.
Hier sollte man den Tierschutz unterstützen und diese Züchtungen nicht kaufen.
Verhalten und Biologische Herkunft
Ursprünglich kommen Meerschweinchen aus den Anden in Südamerika. Von dort kamen die ersten Meerschweinchen vor etwa 400 Jahren mit den Seefahrern nach Europa. Trotz dieser langen Zeit der Domestikation haben Meerschweinchen auch heute noch ihre Ursprünglichen Instinkte. In Ihrem natürlichen Lebensraum leben sie in kleinen Gruppen von 3-10 Tieren. Sie leben vor allem in Höhlen und Erdbauten. Die Verständigung untereinander erfolgt durch verschiedenen Laute wie Glucksen, Quieken, Gurren und Pfeifen. Sie bewegen sich viel und wandern weite Strecken. Droht ihnen Gefahr, dann Fliehen sie oder verfallen in eine Schockstarre, in der sie dann bewegungslos verharren. In dieser Schockstarre lassen sich die Tiere zwar aufheben und streicheln, sie stehen dabei aber sehr unter Stress.
Die Zähne der Meerschweinchen wachsen ein Leben lang, weshalb die Tiere ihre Zähne durch nagen an Holz abreiben.
Der Mundraum der Tiere enthält insgesamt 20 Zähne, davon sind je 3 Zähne im Unter und Oberkiefer Schneidezähne. Des Weiteren befinden sich 8 Backenzähne im Mund eines Meerschweinchens. Schleifen sich die Zähne nicht ab, dann wachsen sie nach hinten und hindern das Tier an Fressen. Deshalb ist es sehr wichtig den Tieren Holz zur Verfügung zu stellen, an dem sie ihre Zähne abwetzen können.
Das Geschlecht eines Tieres kann mit geübtem Blick direkt nach der Geburt festgestellt werden. Der Zeitpunkt der Geschlechtsreife ist dagegen umstritten. Bei männlichen Tieren geht man von etwa vier Wochen nach der Geburt aus, bei weiblichen Tieren spricht man von drei Wochen.
Der deutsche Tierschutzbund rät von einer Zucht der Tiere ab, da schon jetzt viele Meerschweine in Tierheimen auf ein neues Zuhause warten.